In vielen Schulen und öffentlichen Einrichtungen gibt es nur getrennte Toiletten für Jungen und Mädchen. Dies kann für Schüler*innen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde, oder für solche, die sich anders als traditionell binär geschlechtlich verorten, zu einem Problem werden. Diese Schüler*innen müssen sich entscheiden, welche Toilette sie benutzen sollen, was zu Unwohlsein und Diskriminierung führen kann. Genderneutrale Toiletten haben eine positive Auswirkung auf das Schulklima, denn sie fördern Rücksichtnahme und können dazu beitragen, dass Schüler*innen auch ein Zeichen gegen Diskriminierung setzen.
Um sich der damit verbundenen Herausforderung zu stellen, hat sich die Schülervertretung gemeinsam mit den Verbindungslehrern des Are-Gymnasiums in drei verschiedenen, den Jahrgangsstufen angepassten Workshops mit dem Thema „Diskriminierung“ auseinandergesetzt. Dabei ging es nicht darum, die Vertreter*innen der Klassen- und Stammkurssprecher*innen zu belehren, sondern vielmehr durch einen kritischen Austausch für das gesellschaftliche Thema „Diskriminierung“ zu sensibilisieren.
In den Workshops wurden gemeinsam verschiedene Facetten des Themas beleuchtet und diskutiert, wie zum Beispiel die Würde des Menschen oder alltägliche Diskriminierungserfahrungen. Die Einführung der „Toilette für alle“ ist auch Teil eines größeren Bestrebens am Are Gymnasium, nämlich eine Schulkultur zu fördern, die alle Schüler*innen akzeptiert und respektiert. Es ist wichtig zu betonen, dass die „Toiletten für alle“ keine Bedrohung für die Privatsphäre oder Sicherheit der Schüler*innen darstellen. Im Gegenteil, sie bieten eine Chance und Alternative für alle Schüler*innen, unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Workshops eine gute Gelegenheit boten, gemeinsam über das Thema Diskriminierung nachzudenken und zu erkennen, wie wichtig es ist, eine Schulkultur zu schaffen, in der alle Schüler*innen gesehen werden.
Seit Januar sind am Are-Gymnasium zwei der zwölf Toilettencontainer als “Toiletten für alle” definiert.